Dramaturgischer Ausgangspunkt
für die Inszenierung ist die deutsch-tschechische Geschichte und hier nicht die Suche nach den Schuldigen einer in unserem Jahrhundert gescheiterten Nachbarschaft, sondern der Versuch, Wechselwirkungen menschlichen Verhaltens aufzuzeigen, welche es in der Vergangenheit und bis heute verhindert haben einem inneren und wahrhaftigen Frieden miteinander leben zu können..
Und es gibt Menschen, die diese Geschichte erlebt haben: Jaroslav Rubas, Bürger der Stadt Pilsen erzählt seine Geschichte und der ehemalige Nürnberger und spätere New Yorker Ernest Rosenfelder erzählt seine Geschichte.
Der junge Jude Ernst Rosenfelder macht sich auf den Weg, seine bereits deportierte Schwester Maria zu suchen. Im Durcheinander bei der Abfahrt (wir hören Rufe: "Die Frauen rechts, die Männer links") verpasst Ernst seinen Zug und trifft dafür im Labyrinth des Bahnhofes auf viel Wundersames:
Etwa sich selbst als alten Mann ("I´m you and you are me!?"), ein russisches Emigrantenpaar und die Seele des Bahnhofs: Rosa, die Putzfrau. Er erlebt die Einnahme Plzens durch die Nazis und die Befreiung der Stadt durch die Amerikaner ebenso wie die Ablösung des Kommunismus nach 1989.
Und weil es im Jizni Predmesti auch noch andere Kräfte gibt (die nur der Zuschauer sehen kann),
sieht Ernst am Ende auch seine Schwester Maria wieder...
Bei funktionierendem flash player hört man hier einen Ausschnitt aus der Vorstellung