Junges Landestheater Bayern

Rico, Oskar und die Tieferschatten

Postkartenmotiv Rico, Oskar und....
Herr Marrak (M.Sattler) mit der Post
Tanja (E.Sättler) wartet darauf, dass Oskar (M.Sobotka) seinen Helm absetzt.
Probe Nachrichtensendung Ulf Brauscher
Rico (D.Gawlowski) besucht Simon Westbühl (U.Thomsen)
Rico (D.Gawlowski) schaut sich Bühls Wohnung an
Simon Westbühl (U.Thomsen)
Oskar (M.Sobotka) legt sich mit Fitzke an
Fitzke (M.Sattler) kommt vom Steinefang nach Hause
Rico (D. Gawlowski) und die Fundnudel
Rico (D.Gawlowski) und Marrak (M.Sattler) im Hinterhaus
Rico (D.Gawlowski) und Oskar (M.Sobotka)

Nach dem Roman von Andreas Steinhöfel (ab 10 Jahren)

Rico besucht die Förderschule und nennt sich selbst tiefbegabt. 
Er hat vor allem Schwierigkeiten mit der Orientierung, weshalb er nie weit von zuhause weggeht. Trotzdem ist seine Welt keinesfalls klein und langweilig, denn sie besteht, wenn man sie wie Rico genau betrachtet, aus lauter menschlichen Universen: Tanja, Ricos liebevolle, allein erziehende Mutter, die nachts in einer Bar arbeitet, Klebebildchen auf den Fußnägeln trägt und Fischstäbchen kocht, wenn sie besonders kümmerig ist. Frau Dahling, die gerade erst von ihrem Mann verlassen wurde und froh ist, wenn Rico bei ihr klingelt und ihr dabei hilft, das „graue Gefühl“ zu vertreiben. Herr Fitzke, der sich nie umzieht und sogar im Schlafanzug einkaufen geht, dessen Wohnung Rico brennend interessieren würde, der ihn aber nie herein bittet. Und noch ein paar andere mehr.

Und eines Tages taucht dann ein neuer Junge in der Straße auf, der in allem das Gegenteil von Rico zu sein scheint: Oskar läuft mit einem Helm durch die Welt, weil er alles weiß – auch was einem täglich zustoßen könnte - denn er ist hochbegabt. Die beiden werden Freunde und kommen dem berüchtigten Kindesentführer Mister 2000 auf die Spur.
Ob der neue Mieter mit dem schwierigen Himmelsrichtungs-Namen etwas mit den Entführungen zu tun hat? Denn der ist zwar eine „scharfe Schnitte“, wie Ricos Mutter anerkennend feststellt, führt aber höchst verdächtige Telefonate …

Am roten Faden einer Krimigeschichte blicken wir aus der entwaffnenden Perspektive von Rico Doretti auf unsere Gesellschaft und sehen, wie unterschiedlich man Begabung, Schwäche, Familie und Fürsorge definieren kann. Menschen in ihrer Verschiedenheit zu akzeptieren, Mut zu haben, aufeinander zuzugehen und das Anderssein vielleicht sogar als eine Bereicherung des Lebens zu begreifen, beherzigt Rico auf seine ganz natürliche Weise.

Spieler: Daniel Gawlowski (Rico), Ula Grzela (Fr.Dahling), Eva Sättler (Tanja), Michael Sattler (Fitzke, Marrak, Oskars Vater), Michael Sobotka (Oskar), Uwe Thomsen (Simon Westbühl, Ulf Brauscher)
Leitung Schreinerei: Robert Straßer, Annett Kollenda   Musik: Michal Wroblewski, Adam Wroblewski, Arne Frercks
Künstlerische Leitung: Matthias Fischer und Vera Schweinstetter    
FSJ-Kultur: Viktor Schmidt

Wenn du das Stück nicht gesehen hast, fragst du dich vielleicht, wer singt hier eigentlich? Das ist nicht Rico, das ist Fitzke, den du hier singen hörst. Aber Rico kann man auch hören: er versucht nämlich mit dem Akkordeon mitzuspielen! Erkennst du auch die beiden anderen Instrumente? Und hörst du auch Rico's Mama singen und später lachen? Oder Frau Dahling wie sie schnauft ganz tief gleich am Anfang? Und kannst hören, wann die Zuschauer in den Raum kommen?

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