Junges Landestheater Bayern

2016

Im Meer der medialen Möglichkeiten und der globalen Vernetzung wird unsere Wohlstands-Insel täglich umspült mit Nachrichten und Bildern von Flucht und Krieg, von Leiden und Gewalt.
Wie gehen junge Menschen heute, die hier in Frieden, Freiheit und materiellem Überfluss aufwachsen damit um? 

Noch dazu wo auf der anderen Seite Werbung und Hollywoodfilme ihre Vorstellung von Glück und Liebe mit Happy End prägen? 

Welche Bedeutung hat diese Gleichzeitigkeit der Bilder? Und wo bleibt bei all diesen Sekundärerfahrungen durch die Medien das eigene Erleben? 

Wir hören von einem großen Spektrum der möglichen Haltungen von tatsächlicher Empathie und Menschlichkeit bis hin zu Verdrängung und Einnehmen extremer Haltungen.

Hier eröffnet sich ein hoch interessanter Bereich für das Theater. 

Anhand der Inszenierung Geheime Freunde haben wir in der Spielzeit 2015/2016 bereits eine historische Dimension des Themenkreises Flucht, Vertreibung und Migration beleuchtet und sind auf diesem Weg zum einen in regen Austausch gekommen mit Lehrern und Schülern über die ganz individuellen Erfahrungen mit der derzeitigen Einwanderungswelle und ihren Herausforderungen und haben zum anderen auch eindrückliche Biografien und Beweggründe der heute in Deutschland Hilfesuchenden gehört.

Plakatmotiv 2016
Probe 2016 - Tobias/Laura (S.Eigenbrod) "Shooting mit Waffe"
Probe 2016
Ich will jetzt endlich aufwachen (N.Taabni)

Ermutigt von der überwältigenden Resonanz und überzeugt von der Sinnhaftigkeit einer Fortsetzung des Diskurses möchten wir mit den eingangs genannten Gedanken diesen wichtigen und aktuellen Themenbereich weiterführen:


Die ganze Wahrheit - ein Traum

Tobias, Amin und Oliver wohnen zusammen in einer WG und befinden sich am Beginn ihres selbständigen Lebens nach dem Abschluss der Schule. In der neuen Freiheit gibt es auch schon einiges zu bewältigen: Oliver wurde an der Filmhochschule abgelehnt und weiß nicht, wie er jetzt weiter machen soll, Tobias hat durch einen unglücklichen Betrug gerade seine große Liebe verloren und Amin beschäftigt sich seit den aktuellen Terroranschlägen zunehmend mit seiner nordafrikanischen Herkunft und seinem muslimischen Glauben. Alle drei suchen nach einer Haltung in der gegenwärtig alles bestimmenden Flüchtlingsdebatte. Warum passiert das alles? Und was haben wir damit zu tun?
Und dann beginnt sich plötzlich die Geschichte eines afrikanischen Jungen in ihre Träume zu weben - die Geschichte von Kwaku, der sich aus unerträglichen Verhältnissen auf eine Reise auf Leben und Tod begibt - nach Europa…

Ensemble: Haruna Zahidi Munira (Kwaku, ein Junge aus Afrika), Janet Kyeyune (Abena, seine Schwester), Sebastian Eigenbrod (Tobias), Benjamin Mangesldorf (Oliver), Noredin Taabni (Amin), Julian Schunter (Live-Musik), Matthias Fischer und Vera Schweinstetter (Leitung)

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