Junges Landestheater Bayern

Gerda und Kay

frei nach dem Kunstmärchen „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen (1805-1875)
für Kinder ab der 3. Klasse und Erwachsene

Gerda und Kay sind Nachbarskinder und unzertrennliche Freunde - bis sich Kay eines Tages seltsam verändert. Er wendet sich von Gerda ab, die ihm mit einem Male zu jung und zu dumm erscheint. Kay fühlt sich zu Höherem berufen und will seine Zeit nicht mehr mit albernen Spielen verbringen. Er lässt sich von der Schneekönigin verführen, denn er glaubt, sie habe sein wahres Ich und sein Talent erkannt. Er folgt ihr in ihren Eispalast, weil er denkt, dass er dann berühmt werden wird. Gerda ahnt, dass Kay einen Splitter vom Trollspiegel abbekommen hat, der einen alles schlecht und verdreht sehen lässt. Sie überwindet ihre Angst und beginnt Kay zu suchen. Auf ihrer abenteuerlichen Reise trifft sie auf unterschiedliche Lebensentwürfe und macht dabei selbst eine große Entwicklung durch, ohne jedoch ihr Wesen zu verlieren. Manchmal meint sie, Kay schon gefunden zu haben, denn irgendwie erinnert diese rote Blume an ihn und der junge Gemahl der Märchen-Prinzessin Akuti heißt sogar Kay. Aber ist es der Kay, den Gerda sucht?

Plakatmotiv "Gerda und Kay"
Zuhause in der Munkemollestrade

Mit „Gerda und Kay“ wollen wir die Herausforderungen beim Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein beleuchten. Die traumartigen Szenen variieren den Begriff der Identitätssuche aus den unterschiedlichen Perspektiven der beiden Hauptfiguren. Es geht um das Erkennen und das Erkanntwerden.

Unwillkürlich stößt man beim Erforschen des Stoffes auch auf Andersens Biografie: die Geschichte hat viel mit dem Märchen seines eigenen Lebens zu tun: als Sohn eines Flickschusters in ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsen, fühlt der kleine Hans Christian schon früh einen großen Drang, berühmt werden zu wollen. Seine Phantasie wird angeregt durch die Geschichten, die ihm der liebevolle Vater abends vorliest, das Spielzeug und das Theater, das er ihm in seiner wenigen freien Zeit bastelt. Im Alter von vierzehn Jahren macht sich Hans Christian Andersen, mit nur wenigen Talern in der Tasche, auf den Weg aus der Munkemøllestræde im dänischen Odense in die Hauptstadt Kopenhagen - hoffend, dass man dort sein künstlerisches Talent erkennen werde. Durch sein ungewöhnliches Auftreten und seine unerschütterliche Beharrlichkeit findet er tatsächlich einige Förderer und Gönner, die ihm zunächst eine verspätete Schulbildung verschaffen und schließlich das königliche Stipendium, das ihm später auch seine zahlreichen Reisen ermöglicht.

Kay (L.Raschke) nimmt sich und Gerda (I.Teske) die Angst vor der Schneekönigin
Die Schneekönigin (U.Grzela) und ihr weißes Huhn (M.Novak)
Die rote Blume (L. Raschke) erinnert an Kay.
Gerda (I.Teske) in den Armen der Räubertochter (E.Sättler)

Spieler: Laurenz Raschke (Kay, Rote Blume, Prinz Kay, Räuber, Rentier), Iris Teske (Gerda), Andreas Klinger (der Einäugige, der Finne), Ula Grzela (die Schneekönigin, die Blumenfrau, der Räuberhauptmann), Eva Sättler (Prinzessin Akuti, die Räubertochter), Mirjam Novak (Gelbe Blume, Weißes Huhn)

Musik: Björn Glindemann und Sebastian Hälbig
Regieassistenz und Livekamera: Charlotte Horsch/Julia Kirnich
Schreinerei: Annett Kollenda und Robert Straßer
Praktikum Schreinerei: Franziska Reinhart
Ausstattung: Ensemble
Leitung: Matthias Fischer und Vera Schweinstetter

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